Rechnungen per E-Mail zu versenden, ist längst Standard, doch mit neuen gesetzlichen Anforderungen und dem Trend zur Prozessautomatisierung stellt sich die Frage: Welche Formate sind noch zulässig, was ist zu beachten – und wie gelingt der nächste Schritt in der Digitalisierung?
Übersicht:
- Was ist eine Rechnung per E-Mail – und ist sie rechtsgültig?
- Vorteile beim Rechnungsversand per E-Mail
- Was Sie bei der Archivierung von E-Mail-Rechnungen beachten sollten
- Die 5 Voraussetzungen für eine rechtssichere Rechnung per E-Mail
- Schritt für Schritt zur automatisierten Rechnungsverarbeitung
- Ein DMS als effiziente Lösung
- Fazit
- Häufige Fragen zur Rechnung per E-Mail
Was ist eine Rechnung per E-Mail – und ist sie rechtsgültig?
Vorteile beim Rechnungsversand per E-Mail
Für Unternehmen, die Rechnungen versenden
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Schnellere Zustellung, schnellere Zahlung: Im Vergleich zu Postlaufzeiten kommen Rechnungen per E-Mail in Sekunden bei den Empfangenden an. Das beschleunigt den gesamten Zahlungsprozess und verbessert die Liquidität.
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Reduzierter Kostenaufwand: Ohne Druck, Kuverts und Porto sinken die operativen Ausgaben deutlich – ein wesentlicher Sparvorteil für das Rechnungswesen.
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Volle Nachverfolgbarkeit: Dank der Digitalisierung der Rechnungsprozesse lassen sich Rechnungsdaten strukturiert erfassen und in elektronischen Systemen speichern. Die Konsequenz: Mehr Transparenz im Rechnungsfluss und eine effiziente Analyse von Finanzkennzahlen.
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Sicherheit und Datenschutz: Anders als bei klassischen Papierrechnungen wird durch die Verschlüsselung der Daten und die Nutzung sicherer Übertragungsprotokolle die Vertraulichkeit und Integrität der Rechnungsinformationen gewährleistet.
Für Unternehmen, die Rechnungen empfangen
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Einhaltung der E-Rechnungspflicht: Seit Januar 2025 müssen Unternehmen E-Rechnungen empfangen und verarbeiten können.
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Direkte Weiterleitung ins DMS: Eingangsrechnungen lassen sich automatisch in das Dokumentenmanagementsystem (DMS) einspielen – manueller Aufwand beim Speichern entfällt.
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Automatisierte Prüfung dank neuer Technologien: Mithilfe von OCR, Intelligenter Dokumentenverarbeitung (IDP) und weiteren Technologien werden Rechnungsdaten automatisch extrahiert, Fehler minimiert und der Aufwand für manuelle Kontrollen reduziert.
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Grundlage für digitale Freigabeprozesse: Digitale Rechnungen ermöglichen automatisierte Workflows vom Prüfauftrag bis zur Freigabe – ganz ohne Ausdruck, Scan oder physische Wege.

Was Sie bei der Archivierung von E-Mail-Rechnungen beachten sollten
- Vollständige Speicherung aller eingegangenen E-Mails und Rechnungsanhänge
- Nachvollziehbare und systematische Ablage (beispielsweise nach Datum, Kunde oder Vorgang)
- Keine nachträgliche Veränderung oder Löschung (Anhänge müssen in ihrem Originalzustand bleiben)
- Protokollierung von Zugriffen und Änderungen für Nachvollziehbarkeit
- Regelmäßige Sicherung und Schutz vor unberechtigtem Zugriff
- Archivierung in einem gängigen, elektronisch auswertbaren Format
Die 5 Voraussetzungen für eine rechtssichere Rechnung per E-Mail
1. Vollständige Pflichtangaben
- Rechnungsdatum,
- vollständiger Name und Anschrift des Rechnungsstellenden bzw. des Rechnungsempfangenden,
- Rechnungsnummer,
- Steuer- oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer,
- Termin oder Zeitraum der Leistung bzw. Lieferung,
- Menge und Bezeichnung der gelieferten Produkte bzw. Art und Umfang des gelieferten Service,
- Nettobeträge und die darauf entfallenden Umsatzsteuersätze und -beiträge,
- vorab vereinbarte Entgeltminderungen sowie
- zusätzliche Zuordnungs- oder Identifikationsmerkmale.
- Leitweg-ID zur eindeutigen Identifikation des Rechnungsempfangenden,
- Bestellreferenz oder Bestellnummer,
- Häufig eine Einkäuferreferenz oder der Name der zuständigen Kontaktperson beim Auftraggebenden,
- Leistungs- bzw. Lieferdatum gesondert und in strukturierter Form,
- Angaben zur Bankverbindung, insbesondere die IBAN, sowie
- Zahlungsbedingungen, wie etwa Skontofristen oder Fälligkeitstermine, in strukturierter Form.
2. Zustimmung des Empfangenden
Der Empfangende muss dem Empfang elektronischer Rechnungen zugestimmt haben – etwa ausdrücklich in den AGB oder stillschweigend durch Bezahlung ohne Widerspruch. Im B2B-Bereich entfällt die Zustimmungspflicht für strukturierte Rechnungen wie XRechnung und ZUGFeRD, da sie gesetzlich durch die E-Rechnungspflicht anzuerkennen sind.
3. Echtheit der Herkunft
Die Echtheit kann durch eine qualifizierte elektronische Signatur oder ein geprüftes EDI-Verfahren (oder PEPPOL und ähnliche) gesichert werden. Alternativ genügt ein internes Kontrollverfahren im Unternehmen, das Herkunft und Prüfung nachvollziehbar macht, beispielsweise durch Abgleich mit Bestellung oder Lieferschein.
4. Unversehrtheit des Inhalts
Nach dem Versand darf die Rechnung nicht mehr änderbar sein – sie muss im Originalformat gespeichert bleiben.
5. Lesbarkeit und geeignetes Format
Die Rechnung muss sowohl für Menschen lesbar sein (PDF) als auch maschinell auswertbar sein. PDFs sind noch – je nach Fall – bis 2027 hinsichtlich Ausstellung und Versand zulässig. ZUGFeRD-Rechnungen enthalten neben der maschinenlesbaren Datei im XML-Format eine für den Menschen lesbare PDF/A-3 Datei. XRechnungen bestehen ausschließlich aus XML und müssen mit speziellen Tools erst für das menschliche Auge sichtbar gemacht werden.
Schritt für Schritt zur automatisierten Rechnungsverarbeitung
Schritt 1: Digitalisierung der Post und Datenextraktion
Schritt 2: Automatisierung von Standardprozessen
Ein DMS als effiziente Lösung
- Automatisierung: Automatisierte Workflows mit intelligentem Routing leiten Rechnungen effizient an die richtigen Abteilungen weiter, erkennen Fehler und steigern so die Effizienz im Rechnungswesen.
- Schnelle, fehlerfreie Bearbeitung: Die direkte Übergabe aller relevanten Rechnungsdaten an die Buchhaltungssoftware sorgt für eine schnelle, fehlerfreie Verarbeitung und ermöglicht die Einhaltung von Zahlungs- und Skontofristen.
- Sicherheit: Umfassende Sicherheitsmaßnahmen wie Berechtigungssysteme, Firewalls und Verschlüsselung gewährleisten den Schutz sensibler Daten und die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen.
- Bereitstellung von Daten und Archivierung: Intelligente Archivierungstechnologien ermöglichen eine schnelle, vollständige Datenbereitstellung sowie flexible, gesetzeskonforme und lückenlose Archivierung.
- Compliance und Qualitätsmanagement: Automatische Datenvalidierung und Prüfmechanismen sichern die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und gewährleisten die Qualität der Rechnungsprozesse.
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Fazit
Häufige Fragen zur Rechnung per E-Mail
Ist eine Rechnung per E-Mail rechtsgültig?
Muss ich ab 2025 zwingend strukturierte E-Rechnungen versenden?
Kann ich PDF-Rechnungen automatisiert verarbeiten?