Unabhängig davon, in welcher Abteilung ein ECM zuerst eingeführt wird, sollte darauf geachtet werden, das Projekt gut geplant und so optimal wie möglich durchzuführen. Das gilt generell natürlich für alle neuen Produkte, die in einem Unternehmen eingeführt werden.
Der Erfolg eines ECM-Projekts ist vor allem dann wahrscheinlich, wenn die Mitarbeiter im Unternehmen einen Mehrwert erkennen und sich von der Einführung eine Verbesserung und Erleichterung ihrer Arbeit versprechen. Die Akzeptanz durch die Mitarbeiter spielt eine wesentliche Rolle.
Vor der Einführung eines ECM sollten im Unternehmen die Ziele für die Einführung eines Enterprise Content Management definiert werden. Dabei kann es sich um eine schnellere Rechnungsverarbeitung, höhere Servicequalität oder effizientere Prozesse handeln. In jeder Abteilung gibt es unterschiedliche Ziele, die sich die Mitarbeiter von einem ECM erhoffen.
Alle Eventualitäten sollten berücksichtigt werden, um die Einführung eines ECM erfolgreich durchführen zu können. Wichtig ist es zu verhindern, dass ein Projekt wie die Einführung eines ECM am Widerstand Ihrer Mitarbeiter scheitert. Die folgenden Punkte werden Sie dabei unterstützen:
Tipp 1: In der Abteilung beginnen, die am meisten von einem ECM profitiert
Um so schnell wie möglich zu zeigen, wie ein ECM die Arbeit in einer Firma gleichermaßen verbessert und erleichtert, sollte in dem Unternehmensbereich mit der Einführung begonnen werden, der am schnellsten von der Leistung eines ECM-Systems partizipiert.
Im Vertrieb ist das meistens die Angebotserstellung. Werden diese Prozesse Schritt für Schritt digitalisiert, verbessern sich damit auch die Key-Performance-Indikatoren (KPIs) der Abteilung. Das überzeugt natürlich die Vertriebsabteilung selbst von der Einführung, zeigt aber gleichzeitig auch anderen Abteilungen im Unternehmen, welche Vorteile ein ECM mit sich bringen kann. So erhöht sich die Akzeptanz für ein ECM meistens schon weit vor der eigentlichen Einführung in der jeweiligen Abteilung.
Tipp 2: Die Ist-Analyse für ein solides Fundament
Im Rahmen einer Ist-Analyse kann geklärt werden, in welcher Reihenfolge die Einführung eines ECM im Unternehmen erfolgen soll. Im Idealfall benennen Sie hierfür einen Verantwortlichen aus der oberen Führungsebene, der das Gespräch mit allen Abteilungen sucht, um herauszufinden, welche Schwachstellen behoben werden müssen.
Diese Person behält während des gesamten Implementierungsprozesses den Überblick und bezieht neben aktuellen Szenarien auch mögliche künftige Herausforderungen in die Überlegungen mit ein. Besonders wichtig ist eine Integration wirklich sämtlicher Interessensgruppen in die Ist-Analyse, um spätere Abwehrreaktionen der Anwender zu vermeiden. Nur wenn die Bedürfnisse und Anregungen der Mitarbeiter ernstgenommen werden und klar erkennbar wird, wo die Vorteile liegen, wird sich Ihr Team gerne mit der neuen Technologie auseinandersetzen.
In den meisten KMUs (Digitalisierung KMU) ergibt die Ist-Analyse übrigens, dass die Buchhaltung der ideale Startpunkt für eine geplante ECM-Einführung ist. Sie bietet in der Regel das größte Potenzial für Verbesserungen, da sich beispielsweise eine beschleunigte Rechnungsabwicklung direkt auf die Profitabilität des von der Implementierung betroffenen Unternehmens auswirkt.
Tipp 3: Ziele der ECM-Einführung definieren und Vorteile identifizieren
Wenn Sie erst einmal ermittelt haben, in welchen Abteilungen Sie mit der ECM-Einführung beginnen möchten, geht es im nächsten Schritt darum, klare und vor allem messbare Ziele zu definieren. Fragen Sie sich, in welchen Bereichen die größten Herausforderungen liegen und klären Sie genau, was sich künftig verbessern soll. Wichtig ist, dass Sie sich nicht auf unspezifische Wünsche wie „mehr Effizienz“ beschränken, sondern bei Ihrer Zieldefinition wirklich ins Detail gehen.
Soll sich die Zahl der Auftragsbestätigungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens versendet werden, um einen gewissen Prozentsatz erhöhen? Erhoffen Sie sich, dass die Dauer der Rechnungsbearbeitung durch ein ECM messbar verkürzt wird? Formulieren Sie Ihre Erwartungen so klar wie möglich und kommunizieren Sie sie im Anschluss an das gesamte Team. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass jeder Mitarbeiter weiß, was von ihm erwartet wird – und Sie erleben bei der späteren Zielkontrolle keine bösen Überraschungen.
Wenn Sie klare Metriken festlegen, wie zum Beispiel die Versandrate von Angeboten vor und nach der Implementierung, kann niemand tatsächlich erzielte Erfolge schlechtreden, denn subjektive Eindrücke werden durch objektive Fakten ersetzt.
Tipp 4: ECM-Anbieter für die Auswahl der passenden ECM-Software finden
Die Auswahl an ECM-Software ist groß, und viele Unternehmen sehen bei der Suche nach dem passenden Produkt vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Soll es eine Software sein, die bereits seit Jahren erfolgreich am Markt etabliert ist oder sind angesichts künftiger Herausforderungen doch eher neue und innovative ECM-Lösungen die richtige Wahl? Die Antwort liegt wie so häufig in der Mitte: Einerseits ist eine große installierte Basis der beste Beweis, dass sich eine Software in der Praxis bewährt hat, doch andererseits muss die gewählte ECM-Lösung auch modern genug sein, um Ihr Unternehmen zuverlässig durch die nächsten zehn bis 15 Jahre begleiten zu können.
Wollen Sie bei der Auswahl der ECM-Software auf Nummer sicher gehen, sollten Sie unbedingt die Unternehmenshistorien der verschiedenen ECM-Anbieter unter die Lupe nehmen und sich über die Erfahrungswerte anderer Kunden informieren. Vertrauenswürdige Hersteller machen sich dadurch einen Namen, dass sie ihren Kunden immer wieder neue Upgrades zur Verfügung stellen – und das unkompliziert und preisgünstig.
Auch Zertifizierungen sind hilfreich, um das richtige Produkt zu finden. So bestätigt etwa eine DIN-ISO-9001-Zertifizierung, dass ein ECM-Anbieter die Funktionalität oder Sicherheit seines Angebots systematisch verbessert. Das beweist, dass er sich ständig weiterentwickelt.
Ein weiterer Punkt, auf den Sie bei der Auswahl der passenden ECM-Software achten sollten, ist ihre Skalierbarkeit. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, können Sie – wie bereits empfohlen – mit wenigen Anwendern starten und die Implementierung dann nach und nach ausweiten. Ebenso wichtig: Die Sicherstellung einer unkomplizierten Unterstützung der in Ihrem Unternehmen bereits verwendeten Technologien sowie eine mögliche spätere Umstellung lokaler Lösungen auf ein ECM in der Cloud.
Je besser Sie sämtliche Eventualitäten im Blick haben, desto geringer ist auch die Gefahr einer unvorhergesehenen Kostenexplosion. Klären Sie deshalb genau, wie die finanziellen Konditionen für Installation, Betriebsaufwand, Schulungen und Upgrades aussehen werden, um nachträgliche Zusatzkosten von vornherein zu vermeiden.
Tipp 5: Konfiguration der ECM-Lösung
Sobald Sie damit beginnen, Ihren Implementierungsplan in die Tat umzusetzen, sollten Sie darauf achten, die gewählte ECM-Lösung auch mit der E-Mail-Infrastruktur Ihres Unternehmens sowie mit den mobilen Endgeräten der Anwender zu verknüpfen. Einer der größten Vorteile des elektronischen Dokumentenmanagements ist schließlich, dass alle berechtigten Mitarbeiter jederzeit völlig unkompliziert auf wichtige Informationen zugreifen können – und zwar ganz egal, ob sie sich in ihrem Büro, beim Kunden oder im Homeoffice befinden.
Ebenso wesentlich ist es, dass Sie digitale Workflows definieren, um Prozesse zu straffen und wichtige Arbeitsschritte zu beschleunigen. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, Ihre Mitarbeiter nicht mit den mannigfaltigen technischen Möglichkeiten moderner ECM-Lösungen zu überfordern. Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt findet nicht bei allen Mitarbeitern positiven Anklang. Beschränken Sie sich daher zunächst auf grundlegende Verbesserungen und muten Sie Ihrem Team nicht zu viele Neuerungen auf einmal zu. Nur weil etwas technisch möglich ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es in Ihrem konkreten Fall auch sinnvoll ist. Ihre Mitarbeiter werden Ihnen für intuitiv verständliche Workflows danken.
Durch die Einführung eines ECM im Betrieb können Unternehmen zahlreiche Vorteile erwarten. Neben einer Verbesserung der Effizienz, steigt auch die Kundenzufriedenheit durch eine schnellere Reaktionszeit der Mitarbeiter. Der Cashflow wird verbessert und Mitarbeiter im Unternehmen werden deutlich entlastet. Der Informationsfluss wird optimiert, da Mitarbeiter schneller an alle relevanten Informationen kommen, die sie brauchen. Das spart auch einiges an Arbeitszeit ein und ermöglicht es den Mitarbeitern, im Betrieb Aufgaben schneller und vor allem unkomplizierter zu erledigen.