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Bedroht die Digitalisierung tatsächlich 50% aller Arbeitsplätze?

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Wer heute junge Menschen nach ihrem Berufswunsch fragt, der bekommt nicht selten diese Antwort: Influencer! In Zeiten von Sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und vor allem Instagram hat sich langsam, aber sicher ein völlig neues Berufsfeld entwickelt und den „Influencer“ als eines seiner Zugpferde hervorgebracht – eine Person, die durch ihre hohe mediale Präsenz als Werbeträger für Unternehmen und Produkte dient. Eine Entwicklung, die vor einigen Jahren so niemand hat kommen sehen, und die die großen Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung zeigt. Dem gegenüber stehen die Kritiker der Digitalisierung, die eher die Bedrohung von Arbeitsplätzen sehen. Wie ernst ihre Bedenken zu nehmen sind, lesen Sie in diesem Beitrag.

Digitalisierung braucht Zeit

Lassen Sie uns einen kleinen Zeitsprung machen, zurück in die 1970er Jahre. Damals hielten massenhaft Computer Einzug in die Büros sämtlicher Unternehmen und mit ihnen die Vision eines papierlosen Büros. Bis heute ist es in vielen Firmen bei der Vision geblieben und es gibt noch eine Menge an Herstellern für Drucker, Papier und Zubehör. Dieses Beispiel zeigt, dass die Digitalisierung und die Entwicklung der Technik nicht plötzlich und über Nacht passieren. Somit haben Unternehmen genügend Zeit, sich darauf einzustellen. Eine Tatsache, die sie ermutigt, am digitalen Wandel zu partizipieren und die vor allem Kritikern zeigt, dass die Digitalisierung gar nicht so dramatisch bewertet werden sollte, wie sie es tun.

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Doch gerade in der Einstellung der Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung liegt das größte Problem. Zwar sehen die meisten Betriebe die Digitalisierung als große Chance, jedoch fehlt in vielen Fällen der letzte Schritt, um diese Chance auch zu ergreifen. So hat eine Studie des BKK Gesundheitsreports herausgefunden, dass rund 60 Prozent der 3.000 befragten Beschäftigten aus unterschiedlichsten Branchen sich und ihr Unternehmen als digitale Nachzügler sehen. Gleichzeitig wünschen sie sich, dass sich Regierung und Politik des Themas annehmen und die zur Digitalisierung nötigen Bedingungen schaffen, wie zum Beispiel eine bessere Infrastruktur zur Datenverarbeitung. Diese Unterstützung wäre für etliche Unternehmen hilfreich, um noch erfolgreicher in eine digitale Zukunft zu gehen.

Die Chancen der Digitalisierung

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der BKK-Studie, dass viele der Beschäftigten dem Thema Digitalisierung positiv gegenübersteht und in dieser keine Bedrohung des Arbeitsmarktes sehen. Nur rund 38 Prozent der Befragten haben Angst, ihren Job durch die Digitalisierung zu verlieren. 45 Prozent hingegen sind der Meinung, dass sich Wegfall und Zuwachs der Arbeitsplätze die Waage halten werden. Sie glauben, dass die Digitalisierung generell viele Dinge erleichtert und zudem eine Basis für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bildet. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch andere repräsentative Umfragen. Nur ein geringer Teil aller Befragten sieht seine Jobs tatsächlich bedroht, während der Großteil an Arbeitnehmern der Digitalisierung eher gespannt und aufgeschlossen entgegen geht.

Trotz etlicher positiver Studienergebnisse, gibt es dennoch ein paar wenige Ökonomen und Zukunftsforscher, die glauben, dass die digitale Zukunft nicht ganz so positiv sein wird. So zum Beispiel die Professoren Carl Benedict Frey und Michael A. Osborne von der University of Oxford. Gemeinsam mit der Unternehmensberatung Deloitte haben sie die These aufgestellt, dass in den USA rund 47 Prozent der Arbeitsplätze durch Automatisierung und Digitalisierung bedroht sein sollen. Vor allem Berufe mit niedrigen Löhnen und geringem Ausbildungsgrad sehen sie davon betroffen. Taxi- und LKW-Fahrer, Telefonverkäufer oder Schreibkräfte sollten sich nach Ansicht dieser Studie mit einem Jobverlust beschäftigen. Autonomes Fahren und automatisierte Verwaltungsprozesse bilden an dieser Stelle die Konkurrenz zum Menschen.

Software gewinnt zunehmend an Bedeutung

Während die früheren industriellen Revolutionen immer nach dem gleichen Schema von wegfallenden und gleichzeitig neu entstehenden Arbeitsplätzen abgelaufen sind und eine Gesellschaft am Ende wohlhabender gemacht haben, glauben manche Ökonomen, dass es mit der Digitalisierung anders verlaufen wird. Ihre Prognose: Große Teile ganzer Wirtschaftsketten werden wegfallen. Festmachen wollen sie das an einem einfachen Beispiel. Stellen Sie sich vor, statt eines Schlüssels brauchen Sie nur noch eine App auf Ihrem Smartphone. Damit fällt nicht nur die Herstellung des Schlüssels selbst weg, sondern auch etliche Jobs in Logistik, Transport und Verkauf. Dass Software zunehmend wichtiger wird und dass auch in dieser Branche neue Jobs entstehen, scheint dabei nicht zu Debatte zu stehen.

Auch die zur UN gehörende Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat berechnet, dass seit der Finanzkrise 2008 rund 61 Millionen Jobs weggefallen sind und versucht, das neben der allgemeinen Wirtschaftskrise auch mit der Digitalisierung in Verbindung zu bringen. Es scheint auf den ersten Blick eine schlechte Prognose für die Zukunft zu sein, zumal den schwindenden Arbeitsplätzen eine stetig wachsende Bevölkerungszahl gegenüber steht. Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Jobs. Und die müssen sich erst einmal entwickeln oder finden lassen. Dennoch sollte niemals nur diese eine Seite betrachtet werden. Denn dass durch die Digitalisierung neuartige Jobs entstehen, steht außer Frage. Der Beruf des Influencers und etliche andere haben es bereits vorgemacht.

Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung

Bei einem Blick auf Deutschland zeigt sich schnell, dass die Digitalisierung noch längst nicht die Auswirkungen hat, wie Kritiker es beschworen haben. Der deutschen Wirtschaft geht es gut und der überwiegende Teil der Bevölkerung geht einer Beschäftigung nach. Dennoch sehen Forscher auch hier rund ein Viertel aller Jobs durch die Digitalisierung bedroht, was ähnlich wie in den USA vor allem Berufe betreffen wird, die kein hohes kognitives Geschick fordern. Gerade hier gibt es Prozesse, die der Mensch nicht permanent organisieren und kontrollieren muss, sodass er sich durch Maschinen ersetzen lässt. Allerdings gibt es auch dort die entgegengesetzte Meinung derer, die vor allem in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation ein hohes Potenzial an neu entstehenden Jobs sehen.

Geht es also um die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, gibt es zwei vorherrschende Meinungen. Auf der einen Seite sind die Kritiker und Skeptiker, die Fabriken voller Roboter und Maschinen sowie eine Vielzahl an Arbeitslosen sehen. Auf der anderen Seite sehen die Befürworter der Digitalisierung ein neues Wirtschaftswunder mit Jobs für jedermann. Beide Ansichten sind dabei allerdings stark interessengeleitet. Einen technologischen Determinismus, der bestimmte Arbeits- und Beschäftigungsformen vorgibt, gibt es nicht. Eher ist die Digitalisierung ein gesellschaftlicher Prozess, der an bestehende Institutionen, Normen und Werte anknüpft.

Dabei liegt es an den jeweiligen Interessenvertretungen und Unternehmen, diesen Prozess mitzugestalten. Sie selbst sind dafür verantwortlich, rechtzeitig auf die Veränderungen der Digitalisierung zu reagieren und sich entsprechend aufzustellen. Nur so können sie als Gewinner aus dem digitalen Wandel hervor- und in eine erfolgreiche Zukunft hineingehen.

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