Manipulation, Kontrollverlust, der gläserne Mensch – Schlagworte wie diese tauchen nicht selten im Zusammenhang mit der Digitalisierung auf. Viele Menschen haben Angst vor Entwicklungen, die sie nicht steuern, beeinflussen oder gar vorhersehen können. So halten sich auch nach wie vor viele Unternehmen dabei zurück, in digitale Prozesse zu investieren. Doch das ist keine kluge Einstellung, ist die Digitalisierung im Unternehmen aktuell doch der Faktor, der auf lange Sicht über die Zukunftsfähigkeit eines jeden Betriebes entscheiden wird. Und fest steht: Die Chancen der Digitalisierung überwiegen jede Angst. Warum das so ist und wie die gesamte Gesellschaft profitieren kann, lesen Sie in diesem Beitrag.
Entscheidungsträger Mensch – oder Maschine?
Eine der größten Ängste der Menschen liegt im Entscheidungsverlust. Roboter, die operieren, Autos, die in brenzligen Situationen entscheiden, oder der Kühlschrank, der selbst Nahrung bestellt. Was im privaten Alltag an Befürchtungen auftritt, lässt sich auch auf die Digitalisierung im Unternehmen übertragen. Hier haben Mitarbeiter und Fachkräfte die Befürchtung, dass über kurz oder lang nur noch Maschinen dazu befugt sind, Entscheidungen zu fällen, und dass menschliche Arbeitskraft dadurch überflüssig werden könnte.
In der Realität sieht das jedoch ganz anders aus. Etliche wichtige Aufgaben lassen sich nämlich nicht durch eine Maschine ersetzen. Nehmen Sie zum Beispiel eine Personalabteilung. Kein automatisierter Prozess kann die Förderung von Kompetenzen, die Auswahl der besten Talente oder der Aufbau eines Talentpools erledigen. Dafür braucht es tatsächlich den Menschen selbst. Gleiches gilt für das Führen von Bewerbungsgesprächen. Nur ein Mensch kann entscheiden, wer auch auf mentaler und emotionaler Ebene in ein Team passt. Dennoch – Menschen machen Fehler und Computer sowie Algorithmen können helfen, diese zu minimieren. Digitalisierung im Unternehmen funktioniert deswegen genau dann besonders gut, wenn dieses auf eine gesunde Mischung aus Mensch und Maschine setzt.
Keine Angst vor Arbeitsplatzverlust durch Digitalisierung im Unternehmen
Fest steht: Die Arbeitswelt verändert sich. Fest steht auch, dass Arbeitsplätze wegfallen. Doch eine Angst vor steigenden Arbeitslosenzahlen ist unbegründet. So hat jüngst eine Studie des BKK Gesundheitsreports herausgefunden, dass viele der Beschäftigten dem Thema Digitalisierung im Unternehmen positiv gegenüberstehen und darin keine Bedrohung des Arbeitsmarktes sehen. Nur rund 38 Prozent der Befragten haben Angst, ihren Job durch die Digitalisierung zu verlieren. 45 Prozent hingegen sind der Meinung, dass sich Wegfall und Zuwachs der Arbeitsplätze die Waage halten werden. Sie glauben, dass die Digitalisierung generell viele Dinge erleichtert und zudem eine Basis für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bildet.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch andere repräsentative Umfragen. Nur ein geringer Teil aller Befragten sieht seine Jobs tatsächlich bedroht, während der Großteil an Arbeitnehmern der Digitalisierung im Unternehmen gespannt und aufgeschlossen entgegensieht. Hinzu kommt, dass durch neue Technologien neue Aufgaben und damit neue Anforderungsprofile entstehen. Und genau darin liegt die Chance für Arbeitnehmer. Denn vor allem in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation liegt ein hohes Potenzial für die Entstehung neuer Jobs. Wichtig ist es an dieser Stelle für Unternehmen, aber auch für Arbeitnehmer, sich frühzeitig zu informieren, sich weiterzubilden und sich auf die neuen Anforderungsprofile einzustellen. So lassen sich die Chancen der Digitalisierung frühzeitig nutzen.
Bessere Work-Life-Balance und individualisiertes Arbeiten
Arbeiten, wenn es in den Biorhythmus passt, vollausgerüstete Büros stundenweise mieten oder neue branchenübergreifende Kontakte in Coworking-Spaces knüpfen – davon träumen viele Arbeitnehmer. Und für etliche von ihnen ist es schon längst kein Traum mehr. Denn eine Vielzahl an Betrieben hat bereits erkannt, dass eine ausgewogene Work-Life-Balance Teil der Digitalisierung im Unternehmen sein kann und vielleicht auch sein sollte. Und das Modell von Arbeit 4.0 ist längst ein Teil des Arbeitsalltags. So setzen einige Betriebe bereits jetzt darauf, ihren Mitarbeitern ein flexibles raum- und ortsunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen. Die digitalen Strukturen unserer Zeit spielen ihnen dabei in die Karten. E-Mails, Messenger oder Video-Chats erleichtern die Arbeit. Die einzige Voraussetzung: Das Internet muss funktionieren. Denn die Verbreitung und Nutzung von Technik hängt maßgeblich von der Infrastruktur zur Datenübertragung ab.
So hat die Digitalisierung im Unternehmen schon jetzt entscheidende positive Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Sie ermöglicht es den Menschen, wesentlich flexibler zu sein. Und das wirkt sich nicht nur auf ihre Leistungen und die Effektivität ihrer Arbeit aus, sondern auch auf die Gestaltung von Freizeit und Privatleben. Arbeitnehmer sind zufriedener, gesünder und vor allem produktiver. Damit entsteht eine echte Win-Win-Situation für Unternehmen und Arbeitskräfte gleichermaßen. Hinzu kommt, dass flexible Arbeitsmodelle die Chancengleichheit von Männern und Frauen unterstützen und damit auch Familien den Alltag erleichtern können. Lässt sich die Arbeit von Eltern nämlich zeit- und ortsunabhängig erledigen, gelingt eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf – ein Faktor, mit dem Unternehmen vor allem beim Recruiting neuer Mitarbeiter punkten können.
Digitalisierung im Unternehmen schützt die Gesundheit
Während viele Menschen durch die Digitalisierung im Unternehmen eine Gefahr sehen, ersetzt zu werden, birgt diese Entwicklung auch etliche Chancen. Nehmen Maschinen und Roboter dem Menschen Routineaufgaben ab, so kann dieser sich mehr auf kognitiv anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren. Eine ganz besondere Form des Miteinanders von Mensch und Maschine kommt in Form von Exoskeletten zum Ausdruck. Als am menschlichen Körper tragbarer Roboter oder tragbare Maschine, dienen sie diesem als Stütze und entlasten ihn bei schweren Arbeiten. Gerade in Lagerhallen und Produktionsstätten gestalten sich körperlich anstrengende Aufgaben so wesentlich leichter. Das betrifft beispielsweise das Tragen oder das Heben von Waren. Angetrieben durch kleine Motoren, die sich beispielsweise in den Gelenken eines Exoskeletts befinden, unterstützt es die natürlichen Bewegungen des Menschen. Somit gestalten sich Arbeiten einfacher, schneller und effizienter.
Gerade auch im Zusammenhang mit Industrie 4.0 bietet die Digitalisierung im Unternehmen erhebliche Vorteile und eröffnet große Chancen, erleichtert sie dem Menschen doch viele Arbeiten. Smartphones, Tablets, Smart Watches oder Smart Glasses helfen Unternehmen und ihren Mitarbeitern dank neuester Technologien, Produktion, Qualitätssicherung, Logistik, Wartung, Instandhaltung und vieles mehr zu erleichtern. Das macht sämtliche Arbeiten eines jeden Unternehmens genauer und schneller, ressourceneffizienter und produktiver und minimiert darüber hinaus die Entstehung von Fehlern. Für ein zukunftssicheres Bestehen auf den Märkten der Welt ist das ein unabdingbarer Faktor.
Wer sich also von den Ängsten vor der Digitalisierung im Unternehmen distanziert und versucht, ihre Chancen zu ergreifen, ist auf dem sicheren Weg in eine erfolgreiche digitale Zukunft mit zufriedenen Mitarbeitern.
Fotoquelle Titelbild: © Alexander Limbach/shutterstock.com