Lernen Sie Julian kennen
Buchhalter Julian ist stolz auf zehn Jahre Erfahrung, unter anderem in der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung. Er legt sehr viel Wert auf korrekte Daten und versucht stets, bestehende Prozesse zu optimieren. Seine Chefin ist Finanzdirektorin Claudia. Als die Unternehmensleitung Claudia über den geplanten Umstieg auf das papierlose Arbeiten unterrichtete – angefangen bei der Buchhaltung – wusste sie, dass Julian der richtige Mitarbeiter für die Leitung der Initiative war.
Sie setzte ein Meeting an und erklärte Julian die Situation. Dieser war sofort Feuer und Flamme und schaffte unter Claudias Führung den Abschied vom Papier in 90 Tagen – und zwar unter Einhaltung von sechs einfachen Schritten.
90 Tage sind ein erreichbares Quartalsziel. Dieser Zeitraum ist weder zu lang, wodurch Mitarbeitende den Prozess unter Umständen zu langsam vollziehen könnten, noch zu kurz, wodurch eine mangelhafte Umsetzung die Folge sein könnte.
Diese Schritte befolgte Julian auf dem Weg zum papierlosen Büro:
Ermittlung ineffizienter Prozesse
Ineffiziente Prozesse sind mühsam, behindern Workflows, erfordern einen erheblichen Arbeitsaufwand und halten Mitarbeitende von wertschöpfenden Aufgaben ab. Konzentrieren Sie sich auf allgemeine Geschäftsbereiche, die digitalisiert werden müssen, so etwa Personalwesen, Buchhaltung, Marketing und Vertrieb. Ermitteln Sie anschließend spezielle Prozesse, die von spezifischen Dokumenten abhängig sind, wie beispielsweise die Rechnungsverarbeitung.
Die Unternehmensleitung entschied, den Prozess in der Buchhaltung zu starten. Also war es Julians Aufgabe, einen Prozess zu finden, der digitalisiert werden musste. Ihm war klar, dass der Schlüssel darin liegt, klein anzufangen und sich ausschließlich auf einen Prozess zu konzentrieren, um Dynamik zu erzeugen.
Nach der Analyse sämtlicher Prozesse wählte Julian die Kreditorenbuchhaltung, da hier eine große Menge an Papierdokumenten bearbeitet werden musste, unzählige Schreibfehler auftraten und keine automatisierten Workflows vorhanden waren.

Der Erfolg einer jeden Initiative hängt davon ab, die Zustimmung der obersten Managementebene und der Geschäftsleitung zu erhalten. Ein Team – bestehend aus den obersten Führungskräften und internen Vertretenden bestimmter Abteilungen – unterstützt dabei.
Die Abteilungsvertretenden liefern Informationen über Chancen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Abschied vom Papier aus den Abteilungen. Die Zusammenstellung eines solchen Führungsteams stellt sicher, dass alle in den Prozess eingebunden sind, ein Mitspracherecht haben und die Initiative vorantreiben.
Im Fall von Julian und Claudia war die Zustimmung der Unternehmensführung schon gegeben. Julian war der Vertreter, der Informationen an Claudia weitergab, und sorgte für die Umsetzung der Initiative.
Das Einzige, was Julian noch tun musste, war die Schaffung von Bewusstsein für ein papierloses Arbeiten in der Abteilung. Hierfür erläuterte er die Beweggründe für die Digitalisierung von Dokumenten und die Vorteile, die ein papierloses Unternehmen für alle Mitarbeitende hat. Warum? Er wusste, dass sich viele Mitarbeitende ausschließlich um ihre täglichen Aufgaben kümmern und sich nur dann für ein neues System erwärmen, wenn dadurch gravierende Vorteile entstehen.
Julian erstellte daher eine Präsentation, in der die Gründe für den Abschied vom Papier, die Probleme mit aktuellen Workflows und die Vorteile eines papierlosen Systems aufgeführt waren.
Julian war bewusst, dass es ihm an IT-Kenntnissen mangelte, der Erfolg jedoch von der Zustimmung der IT-Abteilung abhing. Daher setzte er eine persönliche Besprechung an. Darin wurden die Details des Projektes besprochen, da die IT-Abteilung eng mit dem Lösungsanbieter zusammenarbeiten musste.
Wenn man alle Schritte eines Prozesses kennt, ist es einfacher, Ineffizienzen zu finden und daraus Lösungen zu deren Behebung zu entwickeln. Zunächst konzentrierte sich Julian daher darauf, wie die Abteilung Dokumente in drei prozesstypischen Aufgabenfeldern bearbeitete.
- Erfassung von Informationen: Datenerfassung aus Dokumenten, die das Unternehmen auf verschiedenen Wegen erreichen – Digitalisierung von E-Mail, Fax und Post.
- Weiterleiten von Informationen: Wie werden Informationen, die das Unternehmen erreichen, weitergeleitet – insbesondere, wenn diese genehmigt, überprüft oder anderweitig bearbeitet werden müssen?
- Wiederfinden von Informationen: Zugriff auf Dokumente nach deren Bearbeitung.
Für die Analyse aktueller Prozesse und zur Bestimmung von Digitalisierungsmöglichkeiten bei der Kreditorenbuchhaltung stellte Julian sich die im Folgenden aufgeführten Fragen.
So ermitteln Sie Digitalisierungsmöglichkeiten in Ihren aktuellen Prozessen:
- Wie wird der Prozess gestartet? In Julians Fall begann der Prozess üblicherweise mit dem Erhalt von Papierrechnungen, per E-Mail versandten digitalen Rechnungen oder E-Rechnungen.
- Wie werden aus diesen Dokumenten Informationen erfasst? Läuft dieser Prozess reibungslos ab? Julian fand beispielsweise heraus, dass der Abgleich von Rechnungen mit Bestellungen sehr mühsam war.
- Wie werden die Dokumente weitergeleitet? Auch die Weiterleitung von Rechnungen erfolgte größtenteils manuell. Es gab keine vordefinierten Prozesse für Erhalt, Weiterleitung und Genehmigung von Dokumenten. Eine Digitalisierung von Rechnungen würde die Produktivität in der Abteilung erheblich erhöhen.
- Wo werden die Dokumente gespeichert? Alle Dokumente wurden auf lokalen Festplatten und in Aktenschränken abgelegt. Diese Art der Ablage war jedoch nicht sicher. Die redundanten Mehrfach-Backups eines DMS wären hier eine klare Verbesserung.
- Wie werden diese Dokumente abgerufen? Suche, Zugriff und Abrufen von Dateien waren mühsame Aufgaben, die viel Arbeitszeit kosteten. Es wurde ein System benötigt, mit dem diese Dokumente in einer digitalen Datenbank gespeichert und somit leicht abgerufen werden können.
- Was sind die wichtigsten Integrationspunkte? Mit der erfolgreichen Integration von Anwendungen werden automatisierte Workflows erstellt und die Effizienz erhöht. Ein wichtiger Integrationspunkt umfasste u. a. die Einbeziehung der Dokumentenmanagementsoftware und eines Buchhaltungssystems zur Optimierung der Dokumentenverwaltung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Julian und seine Abteilung lediglich Quickbooks verwendet, jedoch noch kein Dokumentenmanagementsystem. Dennoch erkannte er, dass es sich hier um einen wichtigen Integrationspunkt handelte, der bei der Umstellung auf ein digitales Büro hilfreich sein würde. Der nächste Schritt war also, den richtigen Partner für die Entwicklung dieser Lösung zu finden.
Als Julian sich auf die Suche nach potenziellen Lösungsanbietern machte, gab Claudia ihm folgende Ratschläge:
- Nicht zu bescheiden: Anbieter von Enterprise File Sync and Sharing (EFSS) wie Google Docs, Box und DropBox bieten lediglich die Speicherung und Weitergabe von Dateien. Sie ermöglichen jedoch keine Kontrolle über benutzerorientierte Sicherheit und Workflow-Automatisierung oder Funktionen zur Einhaltung von Datenaufbewahrungspflichten.
- Nicht zu anspruchsvoll: Lassen Sie auch bei Anbietern Vorsicht walten, die „Unternehmenslösungen“ anbieten. Diese Lösungen sind meist kompliziert, teuer und extrem zeitraubend.
Claudia wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es auch einen Mittelweg geben kann: praktische Lösungen für das papierlose Büro in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit Funktionen für übliche Situationen des Geschäftsalltags. Ein Unternehmen wie DocuWare beispielsweise bietet Lösungen für verschiedene Geschäftsbereiche wie Personalmanagement, Marketing und Vertrieb sowie Finanz- und Rechnungswesen an. Und diese Lösungen sind außerdem cloudbasiert – ein Aspekt, der zunehmend von großer Relevanz ist.
Wie wichtig ist die Cloud für ein papierloses Büro?
Die Cloud erfordert im Vergleich zu einer On-Premises-Lösungen nur eine minimale Wartung, ermöglicht eine schnelle Bereitstellung und die Anschaffung von Lösungen auf Abteilungsebene. Eine Cloud lässt sich hervorragend skalieren, verbessert die betriebliche Flexibilität und erfordert keine großen Lizenzzahlungen im Voraus.
Die phasenweise Einführung des Systems erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Lösungsanbietern und den IT-Admins:
Phase 1: Machbarkeitsstudie
Mit dem Machbarkeitsnachweis erhielt Julians Team einen Überblick darüber, inwieweit die Lösung auf die wichtigsten geschäftlichen Angelegenheiten ausgerichtet war. Anhand der vorhandenen Dokumente demonstrierte der Anbieter von Dokumentenmanagementlösungen, wie die Software wichtige Prozesse automatisiert und optimiert.
Phase 2: Wiederholte Einsätze der Lösung
Nach jeder Teststufe entwickelten sich Ideen zur Optimierung. Dabei wollte das Team sicherstellen, dass die Lösung möglichst intuitiv ausfällt. Außerdem wurden bestimmte Aufgaben in zwei Teile geteilt, um die Workflow-Prozesse zu optimieren. Umgekehrt entschied man sich in anderen Fällen dazu, zwei Prozesse in einem zu kombinieren.
Phase 3: Einführung des papierlosen Büros
Vor der Einführung informierte Julians Team die Mitarbeitenden umfassend über das Projekt, um somit die Akzeptanz der Enduser bezüglich der bevorstehenden Änderungen zu gewinnen. Das Team erstellte eine Reihe von YouTube-Videos, in denen ein umfassender Überblick über die Lösung gegeben wurde. Der Einsatz der Lösung wurde zunächst Systemadmins und Führungskräften anhand von Schulungen vermittelt. Diese berichteten ihren Teams anschließend, dass die neue Lösung Routineaufgaben automatisieren und den Arbeitsalltag erleichtern würde. Die Enduser wurden dadurch von der Lösung überzeugt. Nun war Julians Unternehmen startbereit.
Die endgültige Lösung umfasste:
- Intelligent Document Processing – unter anderem für das KI-basierte Extrahieren wichtiger Daten aus Rechnungen und die Zuordnung der Rechnungen zu den dazugehörigen Bestellungen
- Automatische Erfassung von Papierdokumenten und schneller Import von Rechnungen in durchsuchbare Dateistrukturen
- Vordefinierte Workflow-Regeln für die Weiterleitung von Dokumenten
- Integration zwischen Dokumentenmanagementsystem und Quickbooks zur Optimierung des Informationsflusses
- „Connect to Outlook“ für schnellen Versand, Empfang und Hochladen von Dokumenten an einen zentralen Speicherort direkt vom E-Mail-Konto aus
Julian schulte seine Mitarbeitenden in der Verwendung des Systems. Gemeinsam führten er und die IT-Admins das Team Schritt für Schritt durch den neuen Prozess, so dass ihnen alle Einzelheiten der Funktionsweise vermittelt wurden.
Man kann ein System nicht einführen und es dann sich selbst überlassen. Stattdessen sollten Sie Ihr papierloses Büro als ein sich kontinuierlich weiterentwickelndes Projekt betrachten, das mit dem Wachstum Ihres Unternehmens auch in anderen Geschäftsbereichen eingeführt werden kann.
Da die Buchhaltung das „Versuchskaninchen“ für die Lösung war, dokumentierte Julian jeden einzelnen Schritt des Prozesses. Diese Dokumentationsarbeit sollte einerseits die erfolgreiche Implementierung des papierlosen Büros in anderen Geschäftsbereichen und andererseits die damit verbundene Wissensvermittlung unterstützen. Somit verfügt das Unternehmen über Referenzdokumente, auch wenn Julian und die IT-Admins das Unternehmen verlassen sollten.
Messung der Auswirkungen digitaler Workflows
Schließlich ermittelte Julian die Auswirkungen der Initiative „Papierlos in 90 Tagen“ mithilfe folgender Fragen:
- Haben wir unser Ziel „Papierlos in 90 Tagen“ wirklich erfüllt?
- Verbesserte die Lösung alle Arbeitsprozesse im Unternehmen? Wurde die Produktivität optimiert? Ist die Abteilung zufriedener?
- Wie gut funktionierte die elektronische Belegerfassung, die digitale Weiterleitung und das papierlose Abrufen von Informationen:
- Wie effizient erfolgt die digitale Dokumentenerfassung? Zu den positiven Indikatoren zählten die Reduzierung ausgedruckter Dokumente und die Begeisterung der Mitarbeitenden aufgrund der Effizienz der neuen Arbeitsprozesse.
- Wie schnell werden Dokumente verarbeitet? Julian verglich hierbei einfach den alten mit dem neuen Prozess.
- Ist das Abrufen von Dokumenten einfacher geworden? Die Mitarbeitenden verbrachten weniger Zeit damit, Dokumente zu suchen und abzurufen.
- Wie viele Arbeitsstunden können wöchentlich eingespart werden? Julian ermittelte gemeinsam mit Claudia und der Personalabteilung, dass sich die Anzahl der Überstunden erheblich reduziert hatte.
- Wie hoch sind die Kosteneinsparungen bei der Umstellung auf ein papierloses Büro?
Nach und nach ermittelten Julian und Claudia, die Rentabilität (ROI) des Dokumentenmanagements für ihr Unternehmen. Dabei stellten sie fest, dass das neue System ein voller Erfolg war und problemlos auf das gesamte Unternehmen übertragen werden konnte.