Reibungsloser Informationsfluss
Damit dieser Informationsfluss reibungslos funktioniert, arbeiten verschiedene IT-Systeme im Hintergrund eng zusammen. Zwischen 2016 und 2018 wurde in allen Krankenhäusern des Verbunds das Krankenhaus-Informationssystem CGM MPA eingeführt, das mittlerweile unter dem Namen CGM Clinical bekannt ist. Es handelt sich um ein international verbreitetes System der CompuGroup Medical. Mit der Einführung der neuen Software wurde das KIS als zentrales System für alle Krankenhäuser eingerichtet – im Gegensatz zum vorherigen System „Patidok“, das krankenhausbezogen arbeitete.
Heute fungiert das KIS der KHBG als zentrale Datendrehscheibe, die im Austausch mit diversen klinischen Subsystemen steht und diese mit den erforderlichen Daten versorgt. Ein solches Subsystem ist beispielsweise das OP-Informationssystem, das die Planung, Steuerung und Dokumentation von Operationen unterstützt. Darüber hinaus sind mobile Lösungen in das KIS integriert, um das medizinische und pflegerische Personal direkt vor Ort effizient zu unterstützen.
Integration vieler Systeme
Bereits vor der Einführung des neuen KIS war das Dokumentenmanagement-System (DMS) DocuWare als Dokumentenspeicher und Archiv bei der KHBG etabliert. Im Zuge der Umstellung auf das neue KIS wurden die einzelnen Archive zu einem zentralen Archiv zusammengeführt, sodass Patientinnen und Patienten über eine eindeutige ID identifiziert werden können und sämtliche relevanten Informationen aus den Vorarlberger Landeskrankenhäusern klar zugeordnet sind. Die insgesamt rund 6.000 Personen, die das System nutzen – darunter auch externe und temporäre Kräfte – greifen über die Benutzeroberfläche des KIS auf die Dokumente zu. Für die nahtlose Integration sorgt ein DocuWare Partner, der die KHBG seit vielen Jahren betreut. Jede Anpassung, wie beispielsweise die Integration eines neuen Subsystems, wird über Schnittstellen zum DMS vorgenommen, die der Partner bereitstellt.
Gigantisches Petabyte-Archiv
Das Archiv, das die Patientenakten gemäß den österreichischen gesetzlichen Vorgaben für 30 Jahre aufbewahrt, umfasst heute über 68 Millionen Dokumente, wobei ein Dokument eine komplette Krankengeschichte mit über 100 Seiten umfassen kann. Insgesamt verwalten die Vorarlberger Landeskrankenhäuser ca. 1 Petabyte (1.000 Terabyte) an Informationen. Täglich werden dem Archiv 15.000 bis 20.000 neue Dokumente hinzugefügt. Bei Zugriffen aus dem KIS oder einem der Subsysteme werden die Inhalte, wie etwa Befunde oder Fieberkurven, in Sekundenschnelle angezeigt, während die komplexen Berechtigungsregeln greifen, die im DMS hinterlegt sind.
DocuWare wird auch in der kaufmännischen Krankenhausverwaltung eingesetzt. Bereits in den Jahren 2004/5 wurden im Einkauf und in der Buchhaltung zunächst Ausschreibungen und Bestellungen, später auch Lieferscheine und Eingangsrechnungen digitalisiert. Der Workflow für Eingangsrechnungen ist in das SAP-System der KHBG integriert. Papierdokumente, die im kaufmännischen wie im medizinischen Bereich nach wie vor häufig vorkommen, etwa in Form von Lieferscheinen und mitgebrachten Patientenunterlagen, werden mit einem Barcode versehen und gescannt, um sie in das digitale System zu überführen.