New York gilt als die Stadt, die niemals schläft. Tag und Nacht tobt hier das Leben mit all seinen Facetten. Stillstand gibt es nicht. Sie fragen sich, was das mit Digitalisierung zu tun hat? Eine ganze Menge, denn auch die Digitalisierung macht keine Pause. Unaufhörlich bringt sie neue Technologien, Kommunikationsmethoden oder Jobprofile hervor. Digitalisierung 4.0 entwickelt sich zunehmend zum Alltag für Mensch und Industrie. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Und welche Auswirkungen hat Digitalisierung 4.0 auf Ihr Unternehmen? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Digitalisierung 4.0 – was ist das eigentlich?
Fest steht, eine konkrete Definition von Digitalisierung 4.0 gibt es (noch) nicht. Was sich jedoch sicher benennen lässt, sind ihre Auswirkungen auf den Alltag und die Arbeitswelt der Menschen. Allgemein betrachtet, ist Digitalisierung 4.0 ein Veränderungsprozess, der eine zunehmende Vernetzung sowie eine stärkere Integration von Geschäftsprozessen, Maschinen, Anlagen und IT-Systemen vorantreibt. Außerdem sorgt diese Veränderung für eine stärkere Automatisierung von Prozessen und eine steigende datengetriebene Dienstleistungsorientierung. Hinzu kommen neue Kommunikationsarten und Medien, die das Alltags- und Berufsleben der Menschen grundlegend verändern.
Datenmengen wachsen und verschiedenste Abläufe gestalten sich schneller. Das zeigt sich zum Beispiel im Onlinehandel. Während es heute ganz normal ist, abends auf dem Sofa noch eine ordentliche Shopping-Tour hinzulegen und die Waren bereits am nächsten Tag zu erhalten, war das vor rund zehn Jahren noch etwas ganz Besonderes. Lieferzeiten haben sich in den letzten Jahren massiv verkürzt und die dauerhafte Erreichbarkeit von Online-Shops hat einen Kundentypus geschaffen, der Schnelligkeit regelrecht einfordert. Für Unternehmen sämtlicher Branchen bedeutet das, dass sie um das Thema Digitalisierung 4.0 nicht mehr herum kommen – sofern sie wettbewerbsfähig bleiben wollen.
Die Chance zur Digitalisierung ist da, Sie müssen nur anfangen
Wer sich also in Sachen Digitalisierung 4.0 nicht abhängen lassen möchte, sollte so schnell wie möglich handeln. Denn die technischen Veränderungen schreiten unaufhörlich voran und nehmen keine Rücksicht auf spät entschlossene Betriebe. Bestes Beispiel für ein Unternehmen, das den digitalen Wandel nicht ernst genommen oder verschlafen hat, ist Kodak. Einst (Welt-)Marktführer im Gebiet der Fotografie, bildet das Unternehmen heute das Schlusslicht eines Marktes, der sich durch die Digitalisierung 4.0 grundlegend verändert hat. Trotz solch negativer Vorbilder sind etliche deutsche Unternehmen nach wie vor langsam, wenn es darum geht, den digitalen Wandel in den eigenen vier Wänden umzusetzen.
Unabhängig von der jeweiligen Branche oder der Größe des Betriebs, sind viele Unternehmen unsicher, was die Digitalisierung 4.0 für sie bedeutet und wie sie die Veränderungen angehen sollen. Hinzu kommt, dass sie mit großen Investitionen rechnen und nicht sicher sind, ob es sich tatsächlich lohnt, zu digitalisieren. Doch diese Annahme ist nicht unbedingt richtig, denn Digitalisierung ist mehr als IT und Technik. 80 Prozent sind reine Organisation. Um erfolgreich zu digitalisieren, muss sich deswegen in erster Linie die Organisation eines Unternehmens ändern. Denn hier liegt die Basis des erfolgreichen Wegs in eine digitale Zukunft.
Der digitale Wandel ist ein Kulturwandel
Doch was bedeutet es, die Organisation eines Unternehmens zu ändern? Konkret heißt das: Schauen Sie, welche Prozesse und Arbeitsschritte in Ihrem Unternehmen viel Zeit kosten. Überlegen Sie, an welchen Stellen Mitarbeiter wertvolle Arbeitszeit in manuelle Arbeiten investieren müssen, die sie besser an anderer Stelle einsetzen könnten. Finden Sie heraus, wo Einsparpotenziale liegen. Meistens zeigt sich, dass sich Prozesse und alltägliche Arbeitsschritte vor allem in der Buchhaltung sowie in der Personalabteilung automatisieren lassen. Und gerade diese beiden Abteilungen können maßgeblich von der Digitalisierung 4.0 und ihren technischen Neuerungen profitieren.
Bevor Sie aber anfangen, sofort neue Software zu kaufen und alle Prozesse umzustellen, sollten Sie Zeit in eine umfassende Planung investieren. Ganz wichtig ist dabei auch der Einbezug aller Ihrer Mitarbeiter. Werfen Sie diese nicht ins kalte Wasser, sondern beteiligen Sie sie von Anfang an am digitalen Wandel. Ihre Mitarbeiter müssen verstehen, warum Digitalisierung 4.0 auch Ihr Unternehmen betrifft, wie der digitale Wandel funktioniert und warum die Veränderung notwendig ist. Nur so werden alle Beteiligten in dieselbe Richtung gehen und eine neue Ära einläuten. Denn feststeht: Der digitale Wandel ist ein Kulturwandel. Und daran müssen alle gemeinsam arbeiten.
Digitalisierung 4.0 – diese Best Practice-Beispiele zeigen, wie es geht
Auch wenn sich viele Unternehmen in Deutschland noch nicht trauen, das Thema Digitalisierung anzugehen, gibt es dennoch welche, die bereits erste erfolgreiche Schritte gemacht haben. Vorreiter an dieser Stelle ist unter anderem die Logistikbranche. Als Beispiel für Best Practice lassen sich der Bremer Logistikexperte BLG oder PTS Logistik nennen. BLG setzt seit einiger Zeit auf den Einsatz von Robotern im Lager und gestaltet seine logistischen Abläufe so wesentlich effizienter, zeitsparender und gewinnbringender. PTS Logistik hat in den Einsatz einer sogenannten HoloLens investiert, eine Mixed-Reality-Brille. Sie erlaubt es dem Nutzer, interaktive 3D-Projektionen in direkter Umgebung darzustellen und zu erleben. Das Lager betreffende Informationen gelangen so um ein Vielfaches schneller zum jeweiligen Lagermitarbeiter, was die gesamte Arbeit innerhalb des Lagers beschleunigt und vereinfacht.
Ebenfalls ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung 4.0 ist Schmitz Cargobull. Der Hersteller von Anhängern und Sattelaufliegern setzt seit Jahren auf eine automatisierte Prozesssteuerung, die Kunden und Lieferanten von Anfang an in alle Prozesse miteinbezieht. Externe und interne Software-Anwendungen sind hierbei so vernetzt, dass alle betrieblichen Abläufe transparent und rückverfolgbar sind. Damit lassen sich Geschäftsmodelle wie „just-in-time“ oder „just-in-sequence“ problemlos umsetzen. Die Forderung der Kunden nach kürzeren Bearbeitungszeiten und schnelleren Lieferungen ist so keine Herausforderung mehr.
Die Vorteile von Digitalisierung 4.0
Eine Umfrage der IHK Krefeld hat kürzlich ergeben, dass 94 Prozent der von ihr befragten Unternehmen aus sämtlichen Branchen vor allem eines merken: Die Digitalisierung beeinflusst die Geschäftsprozesse im Betrieb maßgeblich. Es ist nicht wegzudiskutieren, dass Veränderungen stattfinden und dass Unternehmen lieber früher als später handeln sollten. Und das mit gutem Grund, überwiegen doch die Vorteile von Digitalisierung 4.0. So sorgt die Automatisierung von Prozessen und deren Überwachung in Echtzeit dafür, dass sich Engpässe und Ressourcenverschwendungen schneller identifizieren lassen. Bestellprozesse gestalten sich einfach und langwierige Informationswege entfallen. Big Data ermöglicht eine Optimierung von Vorräten und Beständen, mehr Transparenz der Prozesse fördert Liefertreue. Die Liste der Vorteile ließe sich beliebig verlängern. Was unter dem Strich herauskommt, ist jedoch das gleiche – mehr Effizienz in den alltäglichen Arbeitsabläufen. Und das wirkt sich am Ende positiv auf das ganze Unternehmen aus.
Dennoch gilt: Ohne Fleiß kein Preis. Wer Digitalisierung 4.0 und ihre Veränderungen erfolgreich angehen will, muss Zeit investieren. Denn für den Erfolg braucht es einen ganzheitlichen und umfassend geplanten Ansatz.
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