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Interview: Einblick in die Produktentwicklung bei DocuWare

Interview: Einblick in die Produktentwicklung bei DocuWareDocuWare produziert bekanntlich noch keine Trickfilme. Trotzdem spielen Falken, Quallen und anderes Getier eine wichtige Rolle im kreativen Prozess von der Ideenfindung bis zur fertigen Software. DocuWare-Urgestein Tobias Getz über seine Tätigkeit als Produktmanager und wie man an drei Versionen gleichzeitig arbeitet…


Produkt Blog: Herr Getz, was macht ein Produktmanager eigentlich?
Tobias Getz: Wir Produktmanager betreuen verschiedene Software-Module. Wir sammeln Ideen, planen und leiten die Umsetzung von Funktionen. Dabei sind wir beim Entwicklungsprozess Ansprechpartner für alle möglichen Abteilungen, unter anderem für Programmierer, Qualitätssicherung und Marketing.
PB: Für welche Produkte sind Sie denn verantwortlich?
Tobias Getz: Ich betreue den Workflow Manager und viele der Desktops Apps: Scannen, Import, Printer und Smart Connect.

PB: Wie kommen Sie auf Ideen für neue Funktionen?
TG: Da gibt es ganz verschiedene Quellen. Wir beobachten Trends und die Marktentwicklung. So ein Trend kann beispielsweise der Rechnungsstandard ZUGFeRD sein. Viele Anregungen bekommen wir auch von unseren Kunden, zum einen über das DocuWare Customer Feedback Forum und zum anderen durch Kundenbesuche. Vor Ort beobachten wir die Arbeitsabläufe der Anwender und erkennen dabei, welche Funktionen nützlich wären, um gewünschte Prozesse einfach umzusetzen.
Anforderungen kommen auch aus dem eigenen Unternehmen. Natürlich setzen wir bei DocuWare die eigene Software in vielen Abteilungen ein und die Kollegen geben uns immer wieder Feedback.

PB: Wer entscheidet, welche Ideen umgesetzt werden, wenn sich so viele etwas für DocuWare wünschen können?
TG: Zunächst schätzt der Produkt Managers den Aufwand und den potentiellen Nutzen für die einzelnen Ideen grob ab. Im gesamten Team des Product Managements werden diese dann vorgestellt und entschieden, welche umgesetzt werden sollen und welche eher nicht. Am Ende steht eine Prioritätenliste – wir nennen sie Roadmap – die aber auch immer wieder überdacht und gegebenenfalls umgestellt wird.

PB: Wie realisieren Sie eine Funktion?
TG: Als erstes beschreibe ich den Use Case für die Funktion: Wofür wird die Funktion benötigt, welches Problem soll sie lösen? Bei größeren Funktionen oder neuen Modulen ist es ein ganzes Konzept.
Dann erstelle ich ein Mockup. Das ist ein Prototyp der Benutzeroberfläche, mit dem man die Bedienbarkeit ganz gut nachstellen und vor der Programmierung prüfen kann. Es ist auch Basis für die grafische Umsetzung der neuen Funktionalität.

DocuWare_Mockup.png
Dieses Mockup zeigt den Prototyp der Konfiguration für den Dokumentenimport


Abschließend erfolgt die Planung mit dem Entwicklungsteam: Die neue Funktion wird in kleinere Einheiten heruntergebrochen, in sogenannten Stories.

PB: Und wie kommt die Funktion dann in die Software?
TG: Das mach dann die Produktentwicklung. Zusammen arbeiten wir nach der Scrum-Methode. Die einzelnen Stories werden in gewissen Zeiträumen, Sprints, programmiert und auch gleich von Kollegen der Qualitätssicherung getestet. Als Produktmanager beobachte ich die Umsetzung, lasse gegebenenfalls noch kleine Anpassungen machen und nehme am Ende die Story ab. So geht es weiter, bis die ganze Funktion fertig ist.

PB: Einmal implementiert, ist die Funktion aber noch lange nicht beim Kunden. Was passiert dann noch?
TG: Die Benutzeroberfläche wird übersetzt, es gibt DocuWare immerhin in 16 verschiedenen Sprachen. Außerdem schreibt das Produkt Marketing die Hilfe und stellt die Neuerung in der Release-Beschreibung vor. Ich präsentiere die Funktion dann noch, zunächst firmenintern, anschließend auf Konferenzen für unsere Vertriebspartner und Kunden.

PB: Wie lange dauert es von der ersten Planung bis zur Verfügbarkeit für die Kunden?
TG: Das ist je nach Größe der neuen Funktionalität unterschiedlich. Mit eineinhalb Jahren sollte man mindestens rechnen.

PB: Das heißt, Sie planen heute schon die Software, die 2018 auf den Markt kommen wird?
TG: Ja, so ist es. DocuWare bringt zwei Versionen pro Jahr auf den Markt. Aktuell besprechen wir, welche neue Funktionen die Version für Frühjahr 2018 enthalten soll, in konkreter Planung ist die Version für Herbst 2017 und am Ende der Entwicklung steht gerade die Version für Frühjahr 2017.

PB: Sie arbeiten also an mindestens drei Versionen parallel. Wie schaffen Sie es, da nicht durcheinander zu kommen?
TG: Das ist in der Tat manchmal schwierig. Uns helfen Namen für die einzelnen Versionen. Die kann man sich leichter merken als die Versionsnummern, die außerdem in der Planungsphase häufig noch gar nicht feststehen. Wir verwenden englische Tiernamen in alphabetischer Reihenfolge. Die aktuelle Version 6.10 heißt bei uns Hawk (Falke), dann kommen Impala (Antilope), Jellyfish (Qualle), Koala und Lobster (Hummer).

PB: Vielen Dank für den Einblick in Ihre Arbeit.


Tobias Getz Senior Manager Product bei DocuWareTobias Getz, Senior Manager Product, arbeitet seit 1997 bei DocuWare und ist durch seine langjährige Erfahrung mit der Software bestens vertraut. Anfangs im Kunden- und Partner-Support, anschließend verantwortlich für die Partner-Qualifizierung, gestaltet er seit 2011 die Weiterentwicklung der DocuWare-Software.
Das Interview führte Wiebke Bortnik, Director Produkt Marketing.


 

 

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